RP, 07.04.2025, Neukirchen-Vluyn | Besucher in der Ausstellung der Wir-4-Städte. Künstler und Künstlerinnen haben das Thema „Zusammenleben“ aufgegriffen. Foto: Norbert Prümen
Ausstellungseröffnung mit Hüsch-Zitaten
Kultur in Neukirchen-Vluyn
Neukirchen-Vluyn · In der Kulturhalle ist die Wanderausstellung „Zusammenleben 60 x 60 zu sehen“. Am Eröffnungstag trug Hinrich Kley Olsen Gedanken von Hanns Dieter Hüsch vor. Warum diese gut zum Thema passten.
„Der Mensch wird am Du zum Ich“ – dieser Satz stammt vom Religionsphilosophen Martin Buber (1878 bis 1965). „Er könnte Hanns Dieter Hüsch gefallen“, sagte Hinrich Kley-Olsen. Der Vorsitzende des Freundeskreises Hanns Dieter Hüsch ist zurzeit als Rezitator am Niederrhein unterwegs, um den Kabarettisten und Schriftsteller aus Moers zu würdigen, der am 6. Mai 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Am Sonntag trug Kley-Olsen in der Kulturhalle Neukirchen-Vluyn Textevon Hüsch vor. Die Zitate drehten sich um das Thema „Zusammenleben“ – passend zur Wanderausstellung „Zusammenleben 60 x 60“ der Wir-4-Städte, die vorher bereits in Moers, Kamp-Lintfort und Rheinberg zu Gast gewesen war.
„Hanns Dieter Hüsch hat keine Erzählung und kein Gedicht ,Zusammenleben’ genannt,“ berichtete der Kley-Olsen. „Aber er hat in vielen Erzählungen und Gedichten das Zusammenleben thematisiert.“ Kley-Olsen trug unter anderem eine Erzählung vor, in der es darum geht, dass nicht jeder alles können könne. Jeder brauche jeden, da jeder irgendwann an seine Grenzen komme, so Hüsch. Sogar ein Dichter (als der sich der bekannte Moerser fühlte) werde gebraucht, damit der Bäcker, der das Brot backe, einmal auf andere Gedanken komme.
„Ich habe eine Schwäche für den Frieden, für die Versöhnung“, zitierte Hinrich Kley-Olsen den Moerser Kabarettisten und Schriftsteller, der für seine Lesung mit viel Applaus bedacht wurde. „Fangen wir vor unserer Haustür an. Der Friede fängt bei mir schon beim Frühstück an.“ Dabei sei es nicht immer einfach, den anderen mit seinen Unterschieden gelten zu lassen, ihn zu respektieren.
„Die Texte von Hanns Dieter Hüsch passen zur Ausstellung“, sagte Rüdiger Eichholtz, Kulturbeauftragter der Stadt Neukirchen-Vluyn. Er hatte die Idee, die Wanderausstellung mit gedanken von Hanns-Dieter Hüsch zu eröffnen. 81 Künstler beteiligen sich an der Wanderausstellung, zu der der Arbeitskreis Kultur der Wir-4-Städte im Sommer 2024 aufgerufen hatte. Im Januar 2025 waren die Werke im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum in Moers zu sehen, im Februar im Schirrhof in Kamp-Lintfort und im März im Stadthaus in Rheinberg. Die Bilder und Fotografien sind 60 Mal 60 Zentimeter groß. Zur Ausstellung gehören auch Skulpturen, die in der Kulturhalle in Neukirchen-Vluyn nicht analog gezeigt werden können, weil der Platz fehlt, aber digital abgerufen werden können.
Die Ausstellung ist bis Ende Juni zu den Öffnungszeiten des Cafés in der Kulturhalle zu sehen.
(got pogo)