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Das abwechslungsreiche Musikprogramm kam bei den Besuchern gut an. Foto: Norbert Prümen
RP Online, 14.08.2022, KAMP-LINTFORT


Festivalstimmung im Schirrhof
| Event in Kamp-Lintfort

 

Kamp-Lintfort Zwei Tage lang wurde das Schirrhof-Festival mit einem Bühnenprogramm gefeiert. Das Publikum genoss die entspannt-familiäre Stimmung, die Atmosphäre und den Sommer. Warum der Schirrhof so angesagt ist.

Von Sabine Hannemann

Erstmals erlebte der Schirrhof ein Festival und wurde erneut seinem Anspruch gerecht: Kunst, Kultur und Begegnungen auf traditionsreichem Bergmannsareal. Zwei Tage standen im Zeichen von Musik, Genuss, Entspannung und Kreativität für die jüngsten Gäste. Schon der erste Veranstaltungstag mit Bühnenprogramm gefiel den Gästen. Das Duo Terbonssen und van Stiphaut spielten Rock, Pop und Jazz, die Coverband Acoustik Lounge sorgte mit Pop und Rock für fetzige Unterhaltung. Das Bild, das sich am Freitag bot, sollte sich auch am Samstag nicht verändern. Auf Palettenmöblen, Sitzbänken und bunt umhäkelten wie umstrickten Stühlen der Neukirchener Dorfmasche saßen die Gästen und feierten die Musik, den Sommer und sich. „Schon der erste Tag war toll“, meinte Organisator Rüdiger Eichholtz von Kulturprojekte Niederrhein. Die Planung sei aufgegangen, ein solches Festival in den Schirrhof zu holen. „Der Ort an sich ist interessant und bietet viele Möglichkeiten. Wir erleben ein super Areal“, so Eichholtz.

Vor allem in den Nach-Coronazeiten seien Weitläufigkeit und Großzügigkeit sehr wichtig. Für die Kinder gab es Workshops und ein kreatives Malprogramm, das aufgrund der Hitze an ein schattiges Plätzchen verlegt wurde. Die Ateliers öffneten sich. Die Tuwas-Genossenschaft stellte sich mit ihrer Arbeit, aber auch den Produkten vor. An beiden Tagen wehte ein angenehmes, laues Sommerlüftchen. „Wir feiern ganz einfach den Sommer. Essen gemütlich, genießen und plaudern“, so Susanne Grimm.


INFO
Finanzierung des Festivals

Partner Das erste Schirrhof-Festival wurde über Fördermittel und durch Sponsoren möglich. Mitmachaktionen für Kinder, Ausstellung des Kulturcamps, Offene Ateliers, Führungen im Lehrstollen, alle Partner, so auch die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition und der Stadtsportverband, brachten sich ins Festivalprogramm mit Bühnenprogramm ein. Rüdiger Eichholtz (Verein Kulturprojekte Niederrhein) hat das Festival federführend organisiert.


Genügend Erlebnisse bot ihr nämlich auch der zweite Festivaltag. Christian Behrens lud zu einer sommerlichen Niederrheinreise „Kleine Welten“ in den Pferdestall ein. Der Moerser Heartchor mit rund 35 Stimmen unter der Leitung von Tom Bissels traf das Publikum nach zweijähriger Coronapause mitten ins Herz. „Wir haben unseren ersten Auftritt nach so langer Zeit“, erzählte Sängerin Yvonne Assmann. Die Kamp-Lintforterin hat, wie die anderen Chormitglieder auch, richtig Lust, vor Publikum zu singen. „Das Gefühl ist zurück. Das, was wir jetzt brauchen, sind kleine, unbekümmerte Events, um aus der Coronastarre zu kommen. Das Warten hat sich für uns gelohnt. Für jeden ist etwas dabei, stille wie laute Momente“, sagt sie. Der Schirrhof mit all seiner Tradition sei für sie daher ideal, vertraut und eben authentisch. „Vor allem sind mehr junge Leute als gedacht hier“, ergänzt ihre Tochter Jule (18). „Der Schirrhof ist persönlicher, als die großen Events.“ Davon gab es am Wochenende in den Nachbarkommune genügend, so dass die Entscheidung schwer fiel.

Positiv fiel den Gästen auf, dass Rüdiger Eichholtz ein Stück Niederrhein an einem Ort zusammen gebündelt hatte. Nicht nur die Bands und Künstler, auch das kulinarische Angebot mit Kuchen, Gegrilltem und Getränken gab sich niederrheinisch-lokal. Die Awo sorgte mit einem ukrainischen Team für einen Imbiss. „Wir schaffen so, diese Menschen, die zu uns gekommen sind, sichtbar zu machen. Sie bringen sich mit ihren Kompetenzen, die sie in der Gastronomie haben, ein“, sagte Olga Weinknecht von der Awo.

Vor dem Auftritt der aktuell angesagten jungen Formation ‚The Jakob Manz Project‘, griff die junge ukrainische Sängerin Daria Samoilenko zum Mikro. „Jakob Manz stammt zwar nicht vom Niederrhein, aber die Band hat bereits so viele Freunde hier. Daher war klar, dass sie bei ihren aktuellen Konzertterminen in der Region auch im Schirrhof auftreten“, so Eichholtz.